Genf, Bujumbura (epd). Die acht Personen seien am Sonntag in der Hauptstadt Bujumbura auf frischer Tat ertappt worden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch dem britischen Rundfunksender BBC. Die Festnahmen werden als neuer Schlag gegen unabhängige Berichterstattung in Burundi gewertet. Die Regierung des umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza geht seit mehr als einem Jahr mit harter Hand gegen Journalisten vor und hat zahlreiche private Medienunternehmen geschlossen. Unabhängige Informationen über die Lage in dem krisengeschüttelten Land sind seitdem fast ausschließlich über soziale Medien wie Twitter oder Facebook verfügbar.
Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen
Seit mehr als einem Jahr kommt es in Burundi immer wieder zu Ausschreitungen und politisch motivierten Morden. Präsident Nkurunziza hatte sich in einer international nicht anerkannten Wahl im Juli 2015 für eine dritte Amtszeit wiederwählen lassen. Ihm werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Seit April ermittelt der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag gegen die Verantwortlichen von Übergriffen. Eine internationale Vermittlung hat bislang keine Annäherung zwischen Nkurunziza und seinen Gegnern gebracht. Seit Beginn der Krise sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Über 250.000 Burundier sind auf der Flucht.