NS-Dokumentationszentrum: Fremdenfeindlichkeit auch im Freiwilligendienst

NS-Dokumentationszentrum: Fremdenfeindlichkeit auch im Freiwilligendienst
Das NS-Dokumentationszentrum in Köln nimmt Rassismus im Freiwilligendienst in den Blick. Angesichts der Diskussion über Flucht und Asyl würden rechtsextreme Äußerungen zunehmen, hieß es.

Köln (epd). Eine neue Broschüre "Wohlfahrt offen für alle?!" informiere über Rassismus und Diskriminierung im Freiwilligendienst, erklärte Patrick Fels von der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum am Dienstag in Köln. Mit dieser Entwicklung seien auch Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbände in ihrer Arbeit konfrontiert.

Nazi-Parolen

Mitarbeitende in den Wohlfahrtsverbänden würden von Unsicherheiten und Überforderungen angesichts von Nazi-Parolen berichten, erklärte Ilja Gold von der Info- und Beratungsstelle. In Bildungsseminaren des Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes stünden Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Asyl und Flucht auf der Agenda, hieß es weiter. Auch in Wohlfahrtsverbänden seien Menschen mit rassistischer oder fremdenfeindlicher Einstellung anzutreffen. Die Broschüre solle helfen, das zu erkennen.

Die Broschüre enthält den Angaben zufolge eine Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung und der extremen Rechten im Freiwilligendienst. Sie kläre über ihre Ideologien, Erscheinungsformen und lokale Strukturen auf. Außerdem gebe sie Hinweise zum Umgang mit extrem rechten Freiwilligen. Dargestellt werden unter anderem die Codes, Abkürzungen und Modemarken der Rechtsextremen. Ergänzt wird die Broschüre mit einem Überblick über den Rechtsextremismus.