Kabinett berät Aktionsplan gegen Medikationsfehler

Kabinett berät Aktionsplan gegen Medikationsfehler
"Ab Oktober hat jeder Versicherte, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikamentenplan", sagte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) am Mittwoch in Berlin. Die sei gerade für chronisch und mehrfach erkrankte Patienten eine große Hilfe.

Berlin (epd). Ziel des Medikamentenplans sei, vermeidbare Neben- und Wechselwirkungen zu verhindern, sagte Gröhe. Schätzungen zufolge gehen etwa 250.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr auf vermeidbare Medikationsfehler zurück. Zudem träten jährlich bei sieben von 100 ambulanten Patienten mit Arzneimitteltherapie unerwünschte Nebenwirkungen auf.

Modellregelungen verlängern

Das Bundeskabinett stimmte darüber hinaus einem Bericht über die akademische Erstausbildung von Hebammen, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten zu. Der Bericht empfiehlt, die bis Ende 2017 befristeten Modellregelungen um zehn Jahre zu verlängern und weiter wissenschaftlich zu begleiten, wie das Gesundheitsministerium erklärte. Bereits 2009 sei die Möglichkeit eröffnet worden, akademische Erstausbildungen in diesen Berufen zu erproben. Die Mehrheit bisheriger Untersuchungen spreche sich für "primärqualifizierende Studiengänge" aus, wobei die fachschulische Ausbildung beibehalten werden solle.