New York/Frankfurt a.M. (epd). Die Waffen, die Feuer auslösen und auch Menschen in Brand setzen können, seien mindestens 18 Mal in den vergangenen sechs Wochen benutzt worden, kritisierte die Organisation Human Rights Watch am Dienstag. Zu den Zielen hätten am 7. August auch die faktisch geteilte Stadt Aleppo sowie die Stadt Idlib gehört.
Der Einsatz von Brandbomben gegen zivile Ziele verstoße gegen internationales Recht, kritisierte Human Rights Watch. Augenzeugen berichteten den Angaben zufolge von kaum zu löschenden Bränden, die durch Phosphor ausgelöst wurden und sich rasend schnell über Hunderte von Metern ausbreiteten. "Das Feuer verschlang alles, Häuser, Autos, Öltanks und sogar Gras", habe ein Helfer im Kriegsgebiet gesagt.
"Quälende Schmerzen"
Syrien und Russland müssten die Verwendung von Brandbomben sofort stoppen. "Diese Waffen verursachen schreckliche Wunden und quälende Schmerzen, deshalb sollten alle Länder ihren Einsatz in zivilen Gebieten verurteilen", erklärte der Rüstungsexperte Steve Goose von Human Rights Watch.
Die Organisation appellierte an die Konferenz über Konventionelle Waffen, die Ende August in Genf zusammenkommt, den Einsatz dieser Bomben als Verstoß gegen ein internationales Protokoll zu verurteilen. Das Protokoll verbietet diese Waffen in zivilen Gebieten. Russland gehört zu den 113 Staaten, die ihm beigetreten sind. Syrien müsse dazu gedrängt werden, dem Abkommen beizutreten, verlangt Human Rights Watch.
Im Syrien-Krieg kämpft das Assad-Regime mit russischer und iranischer Unterstützung gegen Rebellengruppen und Terrormilizen wie den "Islamischen Staat" (IS). Gemäßigte Rebellen werden von den USA unterstützt. Nach UN-Schätzungen kamen seit 2011 mindestens 300.000 Menschen ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind innerhalb und außerhalb Syriens auf der Flucht.