Genf (epd). Seit Beginn der Kämpfe zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und Getreuen von Ex-Vizepräsident Riek Machar vor zweieinhalb Jahren seien 930.000 Südsudanesen in die Nachbarländer entkommen, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf mit. Rund 110.000 Südsudanesen seien allein seit Beginn des laufenden Jahres nach Uganda, etwa 100.000 Menschen in den Sudan geflohen. Der Südsudan gehört laut UNHCR inzwischen zu den vier Staaten, aus denen weltweit die meisten Flüchtlinge stammen.
Gefahr von Epidemien
In den Aufnahmeländern seien kaum noch Mittel vorhanden, um die geflohenen Südsudanesen zu versorgen. Viele Transitlager seien völlig überfüllt, die Gefahr von Epidemien steige. Neben Uganda und dem Sudan beherbergen die Demokratische Republik Kongo, die Zentralafrikanische Republik, Äthiopien und Kenia Flüchtlinge aus dem Südsudan.
Im Südsudan herrscht seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg, trotz eines Friedensschlusses brach Anfang Juli neue Gewalt aus. Innerhalb des Landes sind 1,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Zehntausende wurden getötet. Trotz seiner Rohölreserven gehört der Südsudan zu den ärmsten Ländern der Welt. Vor fünf Jahren hatte er die Unabhängigkeit vom Sudan im Norden erlangt.