Kabul (epd). Wie der Nachrichtensender Tolo News am Donnerstag berichtete, geriet ein Mini-Bus mit elf Ausländern zwischen der Provinz Bamiyan und der westafghanischen Stadt Herat in einen Hinterhalt und wurde beschossen. Die Nationalität der Verletzten war zunächst unklar.
Deutsche Botschaft bemüht sich um Aufklärung
Laut BBC teilte ein Sprecher des Gouverneurs von Herat mit, dass sich unter den Touristen acht Briten, drei Amerikaner und ein Deutscher befanden. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Deutsche Botschaft in Kabul bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob tatsächlich Deutsche betroffen seien und wie ihnen Beistand geleistet werden könne.
Die Polizei eskortierte offenbar das Fahrzeug, als es 150 Kilometer von Herat entfernt unter Beschuss geriet. Die Route des Konvois gilt als gefährlich, weil sie durch die Unruheprovinz Ghor führt, wo die aufständischen Taliban immer wieder Reisende entführen und töten.
Berühmte Sehenswürdigkeiten
Die Provinzen Bamiyan und Herat sind berühmt für ihre kunsthistorisch wertvollen Sehenswürdigkeiten wie die Buddha-Statuen von Bamiyan oder die Minarette der Altstadt von Herat. Dennoch gibt es angesichts der Sicherheitslage in Afghanistan kaum Reisende, die diese Stätten besuchen.
Aus Angst vor Geiselnahmen und Attentaten sind zahlreiche ausländische Botschaften in Kabul dazu übergegangen, ihr Personal in Afghanistan nur noch per Hubschrauber transportieren zu lassen, selbst innerhalb der Hauptstadt. Am Montag hatten Taliban einen schwer gesicherten Komplex in Kabul angegriffen, in dem ausländische Sicherheitskräfte und Mitarbeiter wohnen.