London, Frankfurt a.M. (epd). Der "Islamische Staat" (IS) habe erklärt, Abu Musab al-Barnawi sei zum Anführer von Boko Haram ernannt worden, berichtete der britische Sender BBC am Donnerstag unter Berufung auf die wöchentliche IS-Publikation Al-Naba. Al-Barnawi sei bislang Sprecher der nigerianischen Islamisten gewesen. Über das Schicksal des bisherigen Chefs, Abubakar Shekau, sagte der IS demnach nichts. Shekau war mehrmals als tot gemeldet worden und zuletzt vor Monaten in einem Video zu sehen gewesen.
Mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht
Boko Haram will im Norden Nigerias nach eigenen Angaben einen Gottesstaat errichten und terrorisiert dort seit Jahren die Bevölkerung. Zudem verüben die Islamisten immer wieder Anschläge im Nachbarland Niger. Nigerias Armee rückt mit militärischer Unterstützung anderer afrikanischer Staaten seit Wochen in Gebiete vor, von denen viele seit Jahren von Boko Haram beherrscht werden. Die Gruppe, die sich zum sogenannten Islamischen Staat bekennt, wird für Zehntausende Tote verantwortlich gemacht. Nach UN-Angaben sind mehr als 2,2 Millionen Menschen vor Boko Haram auf der Flucht.
Laut BBC sagte Al-Barnawi in der IS-Stellungnahme, mit der Macht von Boko Haram müsse weiter gerechnet werden. Die Gruppe habe neue Mitglieder rekrutiert.