Ansbacher Attentäter erhielt womöglich Anweisungen

Ansbacher Attentäter erhielt womöglich Anweisungen
Der Selbstmordattentäter von Ansbach hat offiziellem Angaben zufolge möglicherweise direkt vor dem Anschlag Anweisungen erhalten.

München (epd). Am Rande der Kabinettsklausur in Gmund am Tegernsee teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch durch seinen Sprecher mit, es habe "offensichtlich einen unmittelbaren Kontakt mit jemandem gegeben, der maßgeblich auf dieses Attentatsgeschehen Einfluss genommen hat". Bei der Mobiltelefon-Auswertung des Täters seien die Ermittler auf einen Chatverlauf gestoßen, der unmittelbar vor dem Attentat ende, hieß es. Unklar blieb, ob dieser Hintermann tatsächlich in Verbindung mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) steht.

Person im Bekennervideo vermummt

Am Sonntagabend hatte sich ein 27-jähriger Syrer in Ansbach vor dem Eingang zu einem Konzertgelände in die Luft gesprengt. Er hatte in seinem Rucksack eine Bombe gespickt mit scharfen Metallteilen gezündet und starb selbst bei der Detonation. Es wurden 15 Menschen verletzt, mehrere davon schwer.

Am vergangenen Montagabend hatte ein 17-jährige Afghane in einem Regionalzug bei Würzburg mit einer Axt und einem Messer um sich geschlagen. Dabei wurden etliche Menschen verletzt, fünf davon schwer. Der Täter wurde beim Versuch der Festnahme erschossen. Von ihm war wenige Stunden nach der Tat ein Video im Internet entdeckt worden, indem er sich zum IS bekennt. Ob er tatsächlich Verbindungen zur Terrormiliz hatte, ist allerdings unklar.

Vom Ansbacher Selbstmordattentäter gibt es kein Video, auf dem ein Gesicht zu sehen ist; die Person im Bekennervideo ist vermummt. Die Bundesanwaltschaft ging am Mittwoch davon aus, dass es sich um den Tatverdächtigen handelt.