Berlin (epd). Mit der Schau "El Siglo de Oro - die Ära Velazquez" werde von Donnerstag an eine der herausragendsten Epochen der europäischen Kunstgeschichte präsentiert, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer. Erstmals werde die Vielfalt der spanischen Kunst des 17. Jahrhunderts außerhalb Spaniens gezeigt. Die Ausstellung, die bis 30. Oktober zu sehen ist, gilt in diesem Jahr als einer der Höhepunkte in den Staatlichen Museen zu Berlin.
Selten beachtete Bildhauerkunst
Zu sehen sind mehr als 130 Meisterwerke der Malerei und Skulptur des 17. Jahrhunderts, darunter zahlreiche Arbeiten aus 64 internationalen Sammlungen, die bisher kaum öffentlich zu sehen waren. Neben Werken von Velásquez, El Greco (1541-1614), Francisco Zurbarán (1598-1664) und Bartolomé Esteban Murillo (1617-1683) werden mit Alonso Cano (1601-1667) oder Gregorio Fernández (1576-1636) Künstler vorgestellt, die in Deutschland bislang wenig bekannt sind.
In einem Teil werden die wichtigsten Kunstzentren Spaniens wie Madrid, Valencia, Toledo und Sevilla vorgestellt. In einem weiteren werden Künstler des spanischen Hochbarocks und bislang selten beachtete Bildhauerkunst der Epoche gezeigt, darunter der "Tote Christus" von Gregorio Fernández von 1627. Durch unterschiedliche Materialien wie rote Glaspaste für das Blut, Glas für die Augen und Elfenbein für die Zähne oder Kork für den Schorf der Wunden wirkt die Figur extrem lebensnah.
Die spanische Kunst dieser Epoche zählt bis heute zu den kunstgeschichtlichen Höhepunkten Europas. "Wir wollen zeigen, wie vielfältig die Kunstlandschaft damals war," sagte Kuratorin Maria López-del Corral.