13.6., Arte, 20.15 Uhr: "Heute bin ich blond"
Der Film basiert auf dem autobiografischen Bestseller der niederländischen Autorin Sophie van der Stap; sie hat darin ihr Leben nach der Krebsdiagnose verarbeitet. Der deutsche Regisseur Marc Rothmund ("Sophie Scholl - Die letzten Tage") verfilmte den Roman mit Lisa Tomaschewsky in der Hauptrolle und beweist Feingefühl für die Figuren und ihren Entwicklungsprozess angesichts der Krankheit: Sophie ist 21 und steht vor dem Beginn eines neuen Lebens. Sie will von zu Hause aus- und mit ihrer Freundin Annabel zusammenziehen, ihr Studium anfangen, durch Indonesien reisen, kurzum: das Leben in vollen Zügen genießen. Doch wie aus dem Nichts wird sie mit einer erschütternden Diagnose konfrontiert: Krebs. Trotz geringer Heilungschancen will sie weiter am Leben teilhaben und nimmt den Kampf gegen die Krankheit auf. Als die Chemotherapie ihren Tribut fordert, experimentiert Sophie mit Perücken und nimmt spielerisch die unterschiedlichsten Persönlichkeiten an. Eine Tragikomödie voller Lebensfreude, Zuversicht und bewegender Augenblicke.
15.6., WDR Fernsehen, 22.10 Uhr: "die story: AfD. Und jetzt?"
Seit den Landtagswahlen haben sich in Deutschland Gräben aufgetan. Quer durch Familien, gesellschaftliche Gruppen und Institutionen lautet die Frage: Bist du für oder gegen die AfD? Und diese Frage scheint zu bedeuten: für oder gegen Flüchtlinge, für oder gegen den Islam, manchmal sogar für oder gegen Deutschland. Die Reportage analysiert die vergangenen Monate und fragt, wieso das Vertrauen vieler Bürger in die Politik und öffentliche Institutionen so erschüttert ist. Die Autoren haben dazu die AfD-Politiker Frauke Petry, Jörg Meuthen und André Poggenburg begleitet und nach ihren politischen Absichten und Motiven geforscht, aber auch mit jenen gesprochen, die der Protestpartei ihre Stimme gegeben haben. Die Klientel reicht von bürgerlich bis radikal, von enttäuschten Linksliberalen bis zu rechten Burschenschaftlern, von ängstlichen Rentnern bis Pegida-Marschierern, alle vereint durch ein tiefes Misstrauen gegen die etablierten Parteien und die Massenmedien.
16.6., WDR Fernsehen, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Heiraten? Ja! Aber warum?"
Die Reportage gewährt tiefe und auch ungewöhnliche Einblicke in drei Eheleben, erzählt von Hoffnungen und von Zweifeln und fragt nach dem großen Sinn. Offen und ungeschminkt schildern drei Paare die Geschichte ihrer Beziehung. Marion und Tobias zum Beispiel heiraten, obwohl er das früher nie wollte. Für sie dagegen ist Heiraten wie ein Bild, das fertig wird. Sonja und André haben bereits vor fünf Jahren geheiratet; nach der Geburt zweier Kinder ist die Ehe in den Mühen der Ebene angelangt. Die Hochzeit ist für Sonja einer der Momente, an die man dann denkt, wenn es schwierig wird: weil man sich mal versprochen hat, für immer zusammen zu bleiben. Das dritte Paar hat all das lange hinter sich: Irmtraud und Wolfgang haben vor 50 Jahren geheiratet, weil sie sich nicht mehr heimlich treffen wollten. Ihre Pläne für die Zukunft sind allesamt wahr geworden: ein Haus, zwei Kinder und gemeinsam alt werden. Zur Goldenen Hochzeit schreibt Irmtraud Wolfgang einen Brief. Darin zählt sie auch die vielen Gegensätze auf, die sie als Paar ausmachen. Sie hat eine einleuchtende und doch schwer umzusetzende Erklärung dafür, warum es trotzdem geklappt hat: "Lass’ den anderen so, wie er ist. So ist er doch richtig."
16.6., WDR Fernsehen, 23.55 Uhr: "Glaube – Liebe – Lust"
Liebe, Lust und Sexualität sind schwer zu beherrschen und haben weitreichende soziale Folgen. Wer verbindet sich mit wem? Wem gehören die Kinder? Welche Rechte hat der Mann, welche die Frau? Weil die Dynamik so stark und die Kontrolle darüber so wichtig ist, bestimmen in den meisten Kulturen die Religionen darüber, was richtig und falsch, was gut und böse ist. Welche Ordnungsmacht sollte größer und unbezweifelbarer sein als die göttliche? Schon in jungen Jahren sollen Gläubige mit zahlreichen Geboten und Verboten rund um die Entdeckung der eigenen Sexualität auf die richtige Bahn geleitet werden. Was bieten und verbieten Islam, Christentum, Judentum und Hinduismus den jungen Gläubigen, wenn für sie die aufregende Suche nach der eigenen Sexualität beginnt? In der ersten Folge des Dreiteilers setzen sich junge Menschen aus vier Ländern mit der Frage nach Begehren und Leidenschaft in ihren unterschiedlichen religiösen Vorstellungswelten auseinander: Was empfinden ein junger Hindu und seine Braut in Delhi kurz vor der Hochzeitsnacht, in der sie sich zum ersten Mal nackt sehen werden? Warum hat es eine streng gläubige, noch jungfräuliche, aber äußerst selbstbewusste Muslima und Geschäftsfrau im modernen Istanbul schwer, einen Partner zu finden? Wie geht ein junges protestantisches Mädchen in Berlin mit der sexuellen Freiheit um und wie vereinbart ein jüdisches Paar in Tel Aviv die Ansprüche seiner Religion mit seinen unorthodoxen Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft? Hülya, Elena, Shira und Avihu, Arpit und Ankita: sechs junge Menschen, die vor der Ehe ihre Religion und ihre sexuellen Vorstellungen in Einklang bringen möchten, ihren Glauben und ihr Verlangen aufeinander abstimmen müssen; mal mehr, mal weniger dogmatisch.
17.6., Arte, 22.45 Uhr: "Gefängniskinder"
Yasmina ist Anfang 20. Ein vor vier Jahren verübter Diebstahl brachte sie ins Turiner Frauengefängnis, wo sie seit mehreren Monaten auf ihre Verhandlung wartet. Yasmina ist auch Mutter von drei Kindern. Die beiden Jüngeren, der einjährige Diego und die zweieinhalbjährige Lolita, sind bei ihr im Mutter-Kind-Trakt der Haftanstalt untergebracht. Da nach italienischem Recht nur Kinder bis zu drei Jahren mit in den geschlossenen Vollzug genommen werden dürfen, lebt ihr ältester Sohn bei seiner Großmutter. Die Dokumentation begleitet Yasmina, Diego und Lolita durch den Gefängnisalltag, in dem es Momente voller Hoffnung, aber auch tiefer Niedergeschlagenheit gibt. Der kleine Diego bleibt tagsüber bei seiner Mutter, denn er ist noch zu jung für die Krippe. Das Leben hinter verschlossenen Türen und ein vom Vollzugspersonal fest durchstrukturierter Tagesablauf gehören für ihn zum Alltag. Wenn die Kinder sprechen lernen, gehören "Aufseher", "Pforte", und "Besucherraum" zu ihren ersten Wörtern. Lolita hingegen darf die Haftanstalt jeden Morgen verlassen, um eine Tageseinrichtung zu besuchen, in der sie andere Kinder trifft. Im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, wie sehr alles von der Entscheidung eines Richters abhängt: Wird er Yasminas Antrag, den sie schon vor mehreren Monaten gestellt hat, stattgeben und ihre Haftstrafe in Hausarrest umwandeln? In kleinen Alltagsritualen wie den gemeinsamen Mahlzeiten und den Krippenbesuchen macht die Dokumentation den Gewissenskonflikt der Mutter sichtbar: Soll sie ihren Kindern den Gefängnisaufenthalt zumuten oder sie in Freiheit aufwachsen lassen, auch wenn sie sich dafür eine Zeit lang von ihnen trennen muss?