Karlsruhe, Berlin (epd). Die deutsche Polizei hat drei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) festgenommen. Die drei Syrer seien in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen worden, teilte der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Donnerstag in Karlsruhe mit. Zwei der Männer sollen den Angaben zufolge im Auftrag des "Islamischen Staates" einen Selbstmordanschlag in der Düsseldorfer Altstadt geplant haben.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erklärte in Berlin, die Ermittlungsbehörden gingen mit allen Mitteln des Rechtsstaats gegen mutmaßliche Terroristen vor. "Wir werden alles tun, um terroristische Anschläge zu verhindern und die Menschen in Deutschland so gut wie möglich zu schützen", betonte der Minister.
Die Bundesanwaltschaft beantragte außerdem beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs einen Haftbefehl gegen einen weiteren syrischen Staatsangehörigen, der sich in Frankreich in Untersuchungshaft befinde. Nach den bisherigen Ermittlungen hätten die vier Beschuldigten vorgehabt, in Deutschland einen Anschlag zu verüben, erklärte der Generalbundesanwalt.
Anschlag mit Sprengwesten geplant
Im Haftbefehl wird zwei Beschuldigten vorgeworfen, sich im Frühjahr 2014 in Syrien dem IS angeschlossen zu haben. Sie hätten von der Führungsebene den Auftrag erhalten, in der Düsseldorfer Altstadt einen Anschlag zu verüben. Nach den weiterführenden Planungen sollten zwei Selbstmordattentäter in Düsseldorf auf der Heinrich-Heine-Allee jeweils eine Sprengweste zünden. Anschließend sollten weitere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und weiteren Sprengsätzen töten.
Laut Bundesanwaltschaft liegen aber keine Hinweise vor, dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagsplanes konkret begonnen hätten.
Einer der Beschuldigten habe sich am 1. Februar 2016 in Paris gegenüber den französischen Strafverfolgungsbehörden offenbart, teilte der Generalbundesanwalt mit. Der Beschuldigte befinde sich seither in Frankreich in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft werde sich um seine Auslieferung nach Deutschland bemühen.