Brüssel (epd). So sollen zum Beispiel die stündliche Begrenzung der Werbezeit und die Vorgaben für Produktplatzierung gelockert werden, wie aus den am Mittwoch in Brüssel vorgelegten Vorschlägen hervorgeht. Auf Videokanälen im Internet wie Youtube sollen Alterskontrollen und Mechanismen zur Meldung von Gewalt oder Pornografie Standard werden. Die europäische Kultur soll gefördert werden durch die Vorgabe, dass Videoabrufanbieter in ihrem Sortiment mindestens 20 Prozent europäische Werke vorhalten müssen.
Neue Vorschriften für neue Realität
Die EU-Kommission reagiert mit den Plänen auf die veränderte Realität, in der zum Beispiel Minderjährige weniger auf klassische Weise fernsehen als Erwachsene und dafür verstärkt das Internet nutzen. „Die Art, wie wir fernsehen oder Videos anschauen, mag sich verändert haben, nicht jedoch unsere Werte", erklärte der für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger. "Mit diesen neuen Vorschriften werden wir den Medienpluralismus sowie die Unabhängigkeit der für audiovisuelle Medien zuständigen Regulierungsstellen wahren und sicherstellen, dass auf Videoplattformen für die Aufstachelung zum Hass kein Platz ist."
Die Vorschläge gehen nun an das Europaparlament und den EU-Ministerrat als Vertretung der Mitgliedstaaten. Wenn diese sie annehmen, müssen sie noch in nationales Recht umgesetzt werden.