Genf (epd) Die Umsetzung der Entscheidung hätte verheerende Folgen für Hunderttausende Flüchtlinge, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Adrian Edwards, am Montagabend in Genf. Kenia hat am Wochenende überraschend damit begonnen, die staatliche Flüchtlingsbehörde aufzulösen und das weltgrößte Flüchtlingslager im Norden des Landes zu schließen.
In Herkunftsländer bringen
Das UNHCR appellierte an Kenias Regierung, ihre Entscheidung zu überdenken. Sie hätte weitreichende Folgen und könnte zudem gegen Kenias internationale Verpflichtung verstoßen, Menschen in Not Schutz zu bieten. Kenia hat in den vergangenen Jahren rund 600.000 Flüchtlinge aufgenommen, vor allem aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Somalia. Sie sollen ausgewiesen und in ihre Herkunftsländer zurückgebracht werden.
Die Regierung hat Medienberichten zufolge die staatliche Flüchtlingsbehörde bereits aufgelöst und will so bald wie möglich die Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma abwickeln. In den Lagern leben rund 400.000 Menschen. Die Regierung begründet den Schritt mit Sicherheitsbedenken. Sie verdächtigt Mitglieder der somalischen Terror-Gruppe Al-Shabaab, als Flüchtlinge ins Land zu kommen und Anschläge in Kenia zu planen.