Berlin (epd) Vor allem die Auswahl eines geeigneten Reinigungs- und Pflegemittels stelle ein zentrales Problem dar. "Pflegekräfte drohen im Produkt-Dschungel die Orientierung zu verlieren, Empfehlungen werden oft nicht umgesetzt", erklärte das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) am Montag in Berlin.
Lebensqualität beeinträchtigt
60 Prozent der Menschen, die in Deutschland zu Hause von einem Pflegedienst unterstützt werden, benötigen Hilfe bei der Hautpflege, erläutern die Experten in ihrer Untersuchung. Diese sei bei Pflegebedürftigen sehr wichtig, weil die Haut im hohen Alter oft besonders empfindlich sei und unter anderem zu starker Trockenheit neige. Reizungen, Verletzungen und falsche Behandlung der Altershaut könnten dann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
"Zu häufig werden Produkte in gutem Glauben oder sogar achtlos eingesetzt", kritisieren die Pflegeexperten. Hautpflegeanwendungen scheinen oftmals nicht zielgerichtet genug zu erfolgen, heißt es in der Studie. Außerdem würden die besonderen Anforderungen der Haut des Pflegebedürftigen kaum berücksichtigt.
Die Defizite bei den professionellen Pflegekräften weisen laut Ralf Suhr, dem Vorstandsvorsitzenden des ZQP, auf ein weiteres Problem hin: Pflegekräfte mit geringer fachlicher Qualifikation könnten pflegenden Angehörigen keine gesicherten Informationen zu Pflegetechniken und zur Wahl der richtigen Pflegeprodukte anbieten, erklärte Suhr.