Düsseldorf (epd) Seit 2013 wurden bei dem Programm mehr als 90 Projekte mit insgesamt rund 2.000 Teilnehmerplätzen gefördert, wie Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Rund die Hälfte der Geförderten kam so wieder in eine Beschäftigung oder begann eine Ausbildung. Etwa ein Viertel der Teilnehmer konnte wieder im regulären Arbeitsmarkt Fuß fassen.
Jobcenter wählen geeignete Kandidaten aus
Die Jobs verbesserten auch das soziale Teilhabeempfinden der arbeitslosen Menschen. Entscheidend für den Erfolg sei eine sorgfältige Auswahl der Geförderten, heißt es in einer Evaluation des Programms, das vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) evaluiert wurde. Bei dem Projekten des NRW-Arbeitsministeriums wird versucht, Langzeitarbeitslose in kleinen und mittelständischen Betrieben wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Jobcenter wählen geeignete Kandidaten aus, die während der Projektlaufzeit durch einen Coach begleitet werden. Das Land NRW fördert das Programm, an dem auch die Kommunen beteiligt sind, mit rund elf Millionen Euro pro Jahr. Von den Jobcentern, die jährlich rund 22 Millionen Euro beisteuern, erhalten die Unternehmen für zwei Jahre einen Lohnkostenzuschuss je Teilnehmer in Höhe von maximal 75 Prozent des Arbeitsentgelts.
Gefühl der Zugehörigkeit
Minister Schmeltzer betonte, die öffentlich geförderte Beschäftigung sei eine Chance für viele Menschen, die sonst aus ihrer Langzeitarbeitslosigkeit nicht mehr herausgefunden hätten. Nach wie vor profitierten Menschen, die ein Jahr und länger ohne Stelle seien, nicht von der aktuell positiven Entwicklung des Arbeitsmarkts. Vor diesem Hintergrund sei auch der Bund gefordert, die Rahmenbedingungen für die Regelförderung zu verbessern, forderte der SPD-Politiker. Das NRW-Fördermodell biete sich dabei als "Blaupause" für einen bundesweiten Einsatz an.
Nach der Begleitstudie von IAB und ISG, die unter anderem auf der Befragung von geförderten Beschäftigten und Jobcoaches beruht, verbesserte sich durch die Projekte das Gefühl der gesellschaftlichen Zugehörigkeit bei den Teilnehmern. "Die eigene Einordnung auf einer Skala des Zugehörigkeitsgefühls von 0 (ausgeschlossen) bis 10 (dazugehörig) fiel mit einem Durchschnitt von 7,1 vergleichsweise hoch aus", heißt es in der Untersuchung. Arbeitslose Hartz-IV-Empfänger ordnen sich im Schnitt bei 6,0 ein, erwerbstätige Hartz-IV-Empfänger ("Aufstocker") bei 7,0. Der Durchschnittswert für alle Erwerbstätige liegt bei 8,0.