Genf (epd) Amerikaner und Russen sollten verstärkten Druck auf die verfeindeten Konfliktparteien ausüben, hieß es zum Ende einer weiteren Gesprächsrunde am Mittwoch in Genf. Moskau müsse das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu Konzessionen bewegen, Washington müsse die Opposition zum Entgegenkommen drängen. Der UN-Sondergesandte de Mistura wollte am Abend per Videoübertragung den UN-Sicherheitsrat über die festgefahrenen Genfer Gespräche zur Lösung des Konflikts informieren.
Das wichtigste Oppositionsbündnis HNC hatte in der vergangenen Woche seine Teilnahme an den indirekten Gesprächen aus Protest gegen die andauernde Gewalt in Syrien ausgesetzt. Seit Ende Januar hat de Mistura in mehreren Anläufen versucht, die Rivalen für ein gemeinsames politisches Vorgehen zur Beendigung des Bürgerkriegs zu gewinnen.
Millionen auf der Flucht
Laut UN-Fahrplan sollen sich das Assad-Regime und die Oppositionskräfte auf einen Neuanfang in Syrien einigen. Eine Übergangsregierung, eine neue Verfassung und freie Wahlen sollen den Weg markieren. Größter Streitpunkt bleibt die politische Zukunft Assads. Während die Opposition eine Absetzung des Diktators einfordert, will das Regime über eine Ablösung des Machthabers nicht diskutieren.
Die UN teilten zunächst nicht mit, wann die Gespräche fortgesetzt werden sollen. Der Konflikt in Syrien begann vor fünf Jahren. Assad, die bewaffnete Opposition und Terroristen kämpfen um die Macht. Nach Schätzungen wurden 270.000 Menschen getötet. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.