Genf (epd) Seit Beginn des Jahres hätten die UN und ihre Partnerorganisationen 560.000 Männer, Frauen und Kinder in schwer erreichbaren oder unsicheren Gebieten mit humanitären Gütern beliefert, teilte der UN-Sondergesandte für das Bürgerkriegsland, Staffan de Mistura, am Donnerstag in Genf mit.
Vor allem Assad-Regime verantwortlich
Der UN-Sondergesandte verlangte von dem Assad-Regime und den Rebellen, die Versorgung aller notleidenden Menschen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu garantieren. Vor einer Woche hatten die UN angegeben, dass seit Beginn des Jahres humanitäre Güter an 450.000 Menschen in schwer erreichbaren oder unsicheren Gebieten verteilt worden seien.
De Mistura führte weiter aus, dass die UN mehr als 500 Menschen aus belagerten Orten evakuieren konnten, um ihnen eine dringend benötigte medizinische Behandlung zu geben. Der Sondergesandte bezeichnete die Lieferblockade für medizinische Güter durch das Assad-Regime als eine Verletzung des Völkerrechts. Das Regime verweigere Fahrzeugen mit Dialysegeräten und anderen medizinischen Ausrüstungen und Apparaten die Fahrt in belagerte Orte.
Die UN machen vor allem das Assad-Regime für Behinderungen bei der Versorgung der Menschen verantwortlich. Aber auch Rebellen hielten die Konvois auf. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" lässt laut UN keine Helfer in Gebiete, die sie beherrscht.
Am Freitag will de Mistura eine Bilanz der bisherigen Genfer Gespräche für eine politische Lösung des Bürgerkriegs ziehen. Das Oppositionsbündnis HNC hatte seine Teilnahme an den Ende Januar gestarteten Beratungen ausgesetzt. Die Delegation des Assad-Regimes ist weiter im Gespräch mit de Mistura. In dem seit fünf Jahren andauernden Konflikt kamen rund 270.000 Menschen ums Leben. Millionen Syrer sind auf der Flucht.