Hannover (epd) Mit der AfD gebe "es zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht", sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Montag auf NDR Info. Die AfD schwimme auf einer Welle der Islamfeindlichkeit. Deshalb sei Aufklärung jetzt das Wichtigste.
Falsch sei es hingegen, den Muslimen immer wieder zu signalisieren, dass sie am Erstarken dieser Partei eine Mitschuld trügen. "Bestimmt gibt es den einen oder anderen Stichwortgeber - auch auf der muslimischen Seite", räumte Mazyek ein. Aber wenn die Diskussion so geführt werde, "haben wir vielleicht in ein paar Jahren eine Republik, in der ich eigentlich nicht mehr leben will".
Mazyek: AfD nicht grundgesetzkonform
Die AfD missbrauche den Islam, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung abzuschaffen. "Nicht der Islam ist nicht grundgesetzkonform, sondern die AfD ist nicht grundgesetzkonform", sagte der Zentralratsvorsitzende.
Die AfD will laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" in ihrem ersten Parteiprogramm den Islam als unvereinbar mit der Verfassung darstellen. "Der Islam ist an sich eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende und Europaabgeordnete Beatrix von Storch der Zeitung. Zudem soll laut Programmentwurf des Bundesvorstands ein Verbot von Minaretten, Muezzins und Vollverschleierungen gefordert werden.