Genf (epd) Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura werde zunächst mit Vertretern des Oppositionsbündnisses HNC über eine politische Lösung für den bewaffneten Konflikt in Syrien beraten, teilte ein Sprecher am Dienstag in Genf mit. Die Delegation des Assad-Regimes werde in den kommenden Tagen am Verhandlungsort eintreffen, erklärte UN-Sprecher Ahmad Fawzi. Das Regime will zunächst die von ihm angesetzten Parlamentswahlen am Mittwoch abwarten, bevor es die Emissäre nach Genf zurückschickt.
Zukunft von Präsident Assad im Fokus
Die Bürgerkriegsparteien sollen sich bei den Gesprächen laut de Mistura zunächst auf die Bildung einer Übergangsregierung konzentrieren. Später soll eine neue Verfassung ausgearbeitet und es sollen freie und faire Wahlen abgehalten werden. Die erste Runde der Genfer Gespräche endete ergebnislos im März.
Zentraler Streitpunkt bei den Gesprächen ist die Zukunft von Präsident Baschar al-Assad. Die Opposition verlangt die Absetzung des Machthabers, das Regime lehnt das ab. Zudem wirft die Opposition dem Regime vor, die seit Ende Februar geltende Feuerpause massiv zu verletzen und humanitäre Hilfe für Hunderttausende Menschen zu blockieren.
Seit Beginn des Konflikts 2011 kamen mehr als 260.000 Männer, Frauen und Kinder ums Leben. Millionen Syrer sind innerhalb und außerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht vor der Gewalt.