Berlin (epd) Wie Böhmer am Dienstag bei der Vorlage des Abschlussberichts des 14-köpfigen Gremiums in Berlin sagte, sollen lediglich einige Strukturen geändert werden, damit die Unterlagen "auch für zukünftige Generationen nützlich erhalten bleiben".
Die Akten blieben wie bisher zugänglich und auch die Archivmitarbeiter würden weiterbeschäftigt, stellte der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt klar. Jedoch habe die Stasiunterlagen-Behörde ihre Aufgabe als bisherige Sonderbehörde erfüllt, fügte der CDU-Politiker hinzu.
25 zusätzliche Experten
In den vergangenen Tagen waren bereits zahlreiche Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der Kommission durchgesickert. Böhmer bestätigte am Dienstag, dass die Behörde bis zum Ende der nächsten Wahlperiode im Jahre 2021 in das Koblenzer Bundesarchiv überführt werden soll. Die Details soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Unterlagenbehörde und Bundesarchiv ausarbeiten.
Die Akten sollen jedoch in der Berliner Normannenstraße bleiben, sagte Böhmer. In jedem ostdeutschen Bundesland solle "mindestens eine Außenstelle" für die Stasiunterlagen erhalten bleiben. Der Leiter der Stasiunterlagen-Behörde werde nach den Empfehlungen künftig nicht mehr der Leiter der Verwaltung sein, bleibe aber Ansprechpartner.
Wie Böhmer weiter erläuterte, hat das Gremium während seiner Beratungen 25 zusätzliche Experten angehört. Böhmer hatte den Abschlussbericht zuvor in Berlin an Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) übergeben.