Genf (epd) Der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, erklärte am Donnerstag in Genf, er müsse weitere Konsultationen in der Region führen, etwa im Iran und in der Türkei.
Die Delegationen der Bürgerkriegsparteien sollten sich bei den kommenden Gesprächen auf einen politischen Neuanfang konzentrieren, erklärte de Mistura. Die Opposition und das Assad-Regime sollten eine Übergangsregierung bilden. Später sollen eine neue Verfassung verabschiedet und freie Wahlen abgehalten werden, erklärte der UN-Sondergesandte. Die erste Runde der Gespräche endete ergebnislos im März.
Zentraler Streitpunkt: Präsident Assad
Unterdessen verlangen die UN vom Assad-Regime, Hilfslieferungen an notleidende Menschen nicht weiter zu blockieren. Helfer hätten keinen Zugang zu Gebieten mit knapp 290.000 Männern, Frauen und Kindern, warnte der Berater der UN für humanitäre Angelegenheiten in Syrien, Jan Egeland.
Auch die Opposition halte Hilfslieferungen auf. Er erwarte, dass die Regierung des Präsidenten Baschar al-Assad ihre Versprechen einhalte und die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zulasse. Laut Egeland konnten in diesem Jahr 450.000 Menschen versorgt werden, die vorher von Lieferungen abgeschnitten waren.
Zentraler Streitpunkt bei den Genfer Gesprächen ist die Zukunft von Präsident Assad. Die Opposition verlangt die Absetzung des Machthabers, das Regime lehnt das ab. Seit Beginn des Konflikts 2011 kamen mehr als 260.000 Menschen ums Leben. Millionen Syrer sind innerhalb und außerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht vor der Gewalt.