Berlin, Brüssel (epd) Es gebe in Brüssel konkrete Überlegungen, die Entscheidung über Asylverfahren nicht mehr den einzelnen Mitgliedsländern zu überlassen, sondern in europäische Hände zu legen, schreibt "Die Welt" (Dienstagsausgabe). In einer Mitteilung der EU-Kommission mit dem Titel "Reform des europäischen Asylsystems und Stärkung legaler Wege nach Europa" heißt es demnach, es könne überlegt werden, "die Verantwortung für die Bearbeitung von Asylansprüchen von der nationalen Ebene auf die EU-Ebene zu verlegen".
Konkret schlage die EU-Kommission dazu vor, das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) von einer einfachen EU-Agentur in eine Agentur mit Entscheidungsbefugnissen umzuwandeln, berichtet "Die Welt". Diese solle künftig in jedem Land einen Ableger haben und auch Einsprüche gegen die jeweiligen Bescheide bearbeiten. "Dies würde einen einzigen und zentralisierten Entscheidungsmechanismus schaffen und würde so die komplette Harmonisierung der Verfahren, aber auch der konsistenten Beurteilung von Schutzbedürfnissen auf EU-Ebene sichern", heißt es den Angaben zufolge in der Mitteilung.