Genf (epd) "Alle Länder können mehr tun", sagte Ban am Mittwoch auf einer Syrien-Konferenz des Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf. Die syrischen Männer, Frauen und Kinder in den Flüchtlingslagern hofften auf die Hilfe der Weltgemeinschaft.
Organisierte Umsiedlungen
Ban appellierte an die Vertreter von mehr als 90 Regierungen auf der Konferenz, konkrete Hilfszusagen für besonders bedürftige Menschen aus dem Bürgerkriegsland zu machen. Flüchtlinge brächten Talent und Erfahrung mit, sie seien eine Bereicherung für Wirtschaft und Gesellschaft der Aufnahmeländer.
Bislang hätten Staaten zugesagt, 178.000 syrische Flüchtlinge langfristig aufzunehmen, hielt der Generalsekretär fest. Geplant sei jedoch für 480.000 Flüchtlinge, die in syrischen Nachbarländern ausharren, legale Lösungen in anderen Ländern wie organisierte Umsiedlungen zu finden. Staaten könnten Flüchtlinge auch im Rahmen medizinischer Behandlungen, Familienzusammenführungen, Stipendien für Studium und Ausbildung sowie mittels Beschäftigungsprogrammen aufnehmen.
Ban erklärte, mit der Aufnahme der Menschen solle der Druck auf die Türkei, den Libanon, Jordanien und den Irak gemildert werden, wo die meisten der 4,8 Millionen syrischen Flüchtlinge leben. Ein organisierter Transfer halte die Menschen davon ab, auf gefährlichen und illegalen Weg nach Europa zu gelangen.
Nach fünf Jahren bewaffnetem Konflikt sind zudem mehr als sechs Millionen Menschen innerhalb Syriens auf der Flucht. In dem Land ringen das Assad-Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Rund 260.000 Menschen starben durch die Gewalt.