Leipzig, Chemnitz (epd)Die Blockade des Busses am Donnerstagabend sei eine "kurzfristige Aktion" gewesen, sagte der Mann in einem Gespräch mit Reportern des MDR-Magazins "Exakt". Er bedauere den Ablauf des Abends und die Eskalation der Situation vor Ort. Eigentlich hätten die Menschen nur zum Ausdruck bringen wollen, dass sie mit der Asylpolitik in Deutschland nicht einverstanden sind, fügte er hinzu. Ein Ausschnitt des Gesprächs wurde am Sonntagabend in der TV-Sendung "MDR aktuell" gezeigt.
"Keineswegs zufällig"
Im mittelsächsischen Clausnitz hatten etwa 100 Demonstranten mehr als zwei Stunden einen mit Flüchtlingen besetzten Bus blockiert, als die Asylbewerber in ihre Unterkunft gebracht werden sollten. Vor dem Fahrzeug skandierten sie unter anderem "Wir sind das Volk", etliche Flüchtlinge wirkten sehr verängstigt. Die aggressiven Pöbeleien der Fremdenfeinde hatten bundesweit Entsetzen hervorgerufen.
Für Empörung sorgten zudem Berichte, wonach der Leiter des Asylheims in Clausnitz AfD-Mitglied ist. Der Vorsitzende der sächsischen Linken-Fraktion im Landtag, Rico Gebhardt, sagte bereits am Samstag, es lege den Schluss nahe, "dass der Bus keineswegs zufällig vom Mob in Empfang genommen worden ist". Es müsse sorgfältiger geprüft werden, mit wem die Verwaltung bei der Flüchtlingsunterbringung zusammenarbeite.