Genf (epd)Das Welternährungsprogramm, das Kinderhilfswerk Unicef und andere Organisationen warteten auf den Startschuss für ihre LKW-Konvois, sagte UN-Sprecher Ahmad Fawzi am Freitag in Genf. Zudem könnten Flugzeuge die Güter transportieren.
Unterdessen meldete das Welternährungsprogramm die Lieferung von Lebensmitteln für 30.000 Menschen in der belagerten nordsyrischen Metropole Aleppo. Die Vorräte sollen für einen Monat reichen. Assad-Truppen und verbündete Milizen schnüren die teilweise von Rebellen gehaltene Stadt immer enger ein.
Taskforce soll Modalitäten für Zugang klären
Die Internationale Syrien-Kontaktgruppe hatte in München die Lieferung von Lebensmitteln, Medizin und anderen Hilfsgütern in bestimmte belagerte Orte wie Madaja beschlossen, in denen die Lage besonders kritisch ist. Fawzi erklärte weiter, eine neu gebildete Taskforce solle am Nachmittag in Genf die Modalitäten für den Zugang der Helfer zu den Orten klären. Alle 17 Mitglieder der Kontaktgruppe sowie die Hilfswerke würden an dem Treffen teilnehmen.
Bislang sei nicht vorgesehen, dass das Assad-Regime und die syrische Opposition der Taskforce angehören sollen. Laut dem Plan von München sollen mächtige Mitglieder der Kontaktgruppe wie Russland und die USA die Konfliktparteien drängen, den Zugang zu den eingeschlossenen Gebieten zu gewähren.
Das Assad-Regime wendet laut UN-Diplomaten die Belagerung und das Aushungern von Orten als Kriegswaffe ein. Aber auch der Widerstand und Terrormilizen wie der "Islamische Staat" riegelten Gebiete ab.
Auf Feuerpause geeinigt
Die Kontaktgruppe hatte sich neben dem humanitären Zugang auch auf die Schaffung einer landesweiten Feuerpause geeinigt und verlangt die Fortsetzung der unterbrochenen Friedensgespräche für Genf in Syrien.
In Syrien kämpfen der Diktator Baschar al-Assad mit russischer Unterstützung, Rebellengruppen und islamistische Terroristen um die Macht. In dem seit fünf Jahre andauernden Konflikt sind bisher schätzungsweise 260.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen Syrer sind auf der Flucht.