Berlin (epd)Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will Fitnessarmbänder und Gesundheits-Apps rechtlich auf den Prüfstand stellen. Die Technologie biete viele Möglichkeiten, werfe aber auch Fragen auf, sagte Maas am Dienstag in Berlin. Für sein Ministerium stehe besonders der Datenschutz im Zentrum. Er wolle prüfen, ob die Verwendung bestimmter Gesundheitsdaten auf Grundlage der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung eingeschränkt werden soll.
Fitnesstracker und Gesundheits-Apps auf dem Smartphone sammeln Nutzerdaten beispielsweise über das Bewegungs- und Sportverhalten, Essgewohnheiten sowie den Puls. Viele Verbraucher verwalten diese Daten in Online-Portalen, geben sie unter Umständen auch an andere weiter.
Mehrheit gegen Übermittlung an Krankenkasse
Nach einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom nutzen inzwischen 18 Prozent der Deutschen Fitnessarmbänder, 13 Prozent entsprechende Apps. Hauptsächlich geht es ihnen darum, ihre Aktivität zu messen und sich gleichzeitig mehr zu bewegen und die Gesundheit zu verbessern.
Drei Viertel der Befragten sind der Umfrage zufolge auch bereit, ihre Daten dem Arzt zu überlassen. Gleichzeitig sind 62 Prozent gegen eine Übermittlung an die Krankenkassen. Maas sieht bei der Nutzung durch das Gesundheitswesen Vorteile, warnt aber auch vor Problemen: "Niemand sollte gezwungen sein, seine Fitness überwachen zu lassen", sagte er. Man dürfe bei der Krankenversicherung keine Nachteile haben, wenn man seine Daten nicht zur Verfügung stellt.
Der Sportler Maas räumte ein, selbst einen Aktivitätstracker zu benutzen, allerdings nur für den Sport. Er gebe seine Daten nicht an die Krankenkasse weiter und erwarte, dass der Anbieter sensibel mit seinen Angaben umgehe, sagte er.