Düsseldorf (epd)Der Westen müsse "etwas anbieten, um das politische Vakuum in Syrien und dem Irak zu füllen", sagte der Politikwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen am Dienstagabend auf einer Podiumsdiskussion in Düsseldorf. "Wenn wir nicht wissen, wie wir das politische Problem in der Region lösen, dann können wir das militärische Eingreifen auch gleich seinlassen." Dafür hätten aber zurzeit weder die USA, noch die Nato oder die Europäische Union ein Konzept.
Anti-Terror-Politik stärken
Nach Ansicht Hipplers ist das Machtvakuum in Syrien der Grund für das Erstarken des "Islamischen Staates" (IS) in der Region. Der Aufstieg der Miliz sei weniger eine Folge der eigenen Stärke oder Ideologie als vielmehr der Schwäche in Syrien und dem Irak gewesen, wo der Staatsapparat quasi "weggeschmolzen" sei. Um dem IS Einhalt zu gebieten, reichten militärische Gegenmaßnahmen nicht aus, betonte der Friedensforscher.
Der Terrorismus-Forscher Peter Neumann vom International Centre for the Study of Radicalisation and Political Violence in London forderte ein Vorgehen gegen den IS auf politischer, ökonomischer und militärischer Ebene. Bis zu einer Lösung in Syrien, dem Irak und in Libyen müssten die Anti-Terror-Politik gestärkt, eine Waffenruhe in Syrien erreicht und entmilitarisierte Zonen geschaffen werden. Neumann verglich die derzeitige Situation in der Krisenregion mit dem 30-jährigen Krieg in Europa. "Niemand kann derzeit ein Ende der Kriegshandlungen vorhersagen", sagte er.