Genf (epd)Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra'ad al-Hussein, hat davor gewarnt, Kriegsverbrecher im Syrien-Konflikt ungestraft davonkommen zu lassen. Eine Amnestie für die mutmaßlichen Täter dürfte kein Bestandteil eines möglichen Friedensabkommens für das Bürgerkriegsland sein, sagte der Jordanier am Montag in Genf. Seit Freitag finden Gespräche für eine politische Lösung des Konflikts in Genf statt.
Auch Rebellengruppen schuldig
Die Belagerung von Städten und das Aushungern von Hunderttausenden Menschen müssten geahndet werden, forderte der UN-Menschenrechtskommissar. Zudem verlangte er die Freilassung Zehntausender Menschen, die in Gefangenenlagern festgehalten werden.
Die UN legen allen Parteien des fast fünf Jahre dauernden Konflikts Kriegsverbrechen zur Last. Die meisten Verbrechen gingen auf das Konto des Assad-Regimes und von Terrorgruppen wie dem "Islamischen Staat". Aber auch die Rebellengruppen seien schuldig geworden.
Bei den Genfer Friedensgesprächen kam es bislang nicht zu Kontakten zwischen den Delegationen des Assad-Regimes und den Oppositionellen. Der UN-Vermittler Staffan de Mistura wollte am Montag weiter mit den Rivalen beraten. In dem Krieg kamen bislang rund 260.000 Menschen ums Leben, Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.