Deutsches Historisches Museum zeigt «Kunst aus dem Holocaust»

epd-bild / Collection of the Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Das Bild "Der Flüchtling" von Felix Nussbaum ist im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen.
Deutsches Historisches Museum zeigt «Kunst aus dem Holocaust»
100 Kunstwerke aus der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem sind von Dienstag an erstmals in Deutschland zu sehen.

Berlin (epd)Die überwiegend grafischen Blätter der Ausstellung "Kunst aus dem Holocaust" im Deutschen Historischen Museum in Berlin stammen von Häftlingen aus Konzentrationslagern, Arbeitslagern und Ghettos und entstanden im Geheimen, wie das Museum am Montag ankündigte. "Sie sind Ausdruck dessen, was die Opfer während der Schoah zu erleiden hatten", sagte der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev, in Berlin. "Die Künstler wollten eine Spur ihrer Existenz und ihres geistigen Kampfes hinterlassen", betonte Kuratorin Eliad Moreh-Rosenberg.

Größtenteils unbekannte Künstler

Die Schau sollte am Abend von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet werden. Es ist die bisher umfangreichste Ausstellung aus der Kunstsammlung der israelischen Gedenkstätte in Deutschland. Die Werke sind nach Themen gegliedert - von Porträts von Mitinsassen über die alltägliche Grausamkeit im Lager bis zur Erschaffung einer idyllischen Gegenrealität. Ergänzt werden sie durch die Biografien der Künstler. Neben größtenteils unbekannten Namen sind berühmte Künstler wie der in Auschwitz ermordete Felix Nussbaum oder der Dichter und Grafiker Ludwig Meidner (1884-1966) vertreten. Von den 50 präsentierten Kunstschaffenden wurden 24 von den Nationalsozialisten ermordet.

Yad Vashem in Jerusalem ist der zentrale Ort Israels für das Gedenken an die Schoah. Die Berliner Ausstellung ist der Abschluss der Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der deutsch-israelischen Beziehungen.