Restaurierung bedeutender Gemälde von Caspar David Friedrich beendet

epd-bild/Juergen Blume
Das Gemälde "Mönch am Meer" wurde restauriert.
Restaurierung bedeutender Gemälde von Caspar David Friedrich beendet
Die Leinwände waren verbeult, Blautöne waren entfärbt: Nach der Restaurierung sind die Gemälde «Mönch am Meer» und «Abtei im Eichwald» wieder in der Alten Nationalgalerie in Berlin zu sehen.

Berlin (epd)Das berühmteste Bilderpaar der deutschen Romantik ist nach mehrjähriger Restaurierung wieder öffentlich zu sehen: Die von Caspar David Friedrich (1774-1840) geschaffenen Gemälde "Mönch am Meer" und "Abtei im Eichwald" werden ab diesen Freitag in einer Sonderausstellung in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel gezeigt. Das teilten die Staatlichen Museen zu Berlin am Donnerstag mit. Mit "einzigartiger Radikalität in der Komposition und Raffinesse in der Maltechnik" habe der Künstler in den Werken das Verhältnis von Diesseits und Jenseits, Wissen und Glauben thematisiert, hieß es.

Fragile Maltechnik, Vernachlässigung im 19. Jahrhundert und historische Restaurierungen hätten bei den beiden um 1810 entstandenen Frühwerken Caspar David Friedrichs in den vergangenen zwei Jahrhunderten zu Substanzverlusten und teils gravierenden Veränderungen geführt, hieß es. Auch vergilbte Firnisschichten auf der Oberfläche der Gemälde hätten das ursprüngliche Erscheinungsbild erheblich verfälscht.

Leinwand verbeult

Bei der Vorbereitung der "Jahrhundertausstellung" von 1906 seien die Leinwände der Kunstwerke folgenschweren Veränderungen ausgesetzt worden, erklärten die Staatlichen Museen. So seien beide Gemälde mit einer zweiten Leinwand verstärkt worden, die mit einer Wachs-Harz-Mischung auf die Rückseite der Kunstwerke aufgebügelt worden sei. Unvollständig geschmolzene Wachsklumpen hätten dabei die Leinwand verbeult, Hitze und Druck hätten großflächige Schäden verursacht.

Beim "Mönch am Meer" seien auf der Vorderseite des Kunstwerks mehrere Abdrücke von Bügeleisen zu erkennen gewesen, hieß es weiter. Fehlstellen und weitere Beschädigungen seien großflächig überkittet und übermalt worden. 100 Jahre danach seien die Restaurierungsmaterialien zudem stark verfärbt und spröde gewesen. Vor allem Retuschen einer weiteren Restaurierung aus den 20er Jahren seien weißlich verfärbt gewesen und hätten den fälschlichen Eindruck von Nebelschwaden über dem Meer erweckt. Bei der "Abtei im Eichwald" habe eine langsame chemische Reaktion zu einer unumkehrbaren Entfärbung der Blautöne geführt.

Die von 2013 bis 2016 laufende Restaurierung habe auch wesentlich dazu beigetragen, die künstlerische Entstehungsgeschichte der beiden Gemälde zu dokumentieren. So werde beim "Mönch am Meer" eine Entleerung der der Seelandschaft deutlich, drei zunächst skizzierte Segelschiffe seien von Caspar David Friedrich im Schaffensprozess wieder übermalt worden. Der Künstler habe damit die unendliche Einsamkeit der grenzenlosen Wasserwüste auf die Spitze getrieben. Die Restaurierung wurde von einer gemeinnützigen Stiftung ermöglicht.