Ein Drittel weniger Förder-Jobs für Langzeitarbeitslose

epd-bild / Gustavo Alabiso
Ein Arbeitsloser betritt ein Jobcenter.
Ein Drittel weniger Förder-Jobs für Langzeitarbeitslose
Im Vergleich zu 2013 gibt es deutlich weniger geförderte Jobs für Langzeitarbeitslose. Das Arbeitsministerium hofft auf einen nachhaltigen Effekt eines neuen
Integrationsprogramms.

Berlin (epd)Die Zahl der geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose ist in den vergangenen zwei Jahren um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Das Bundesarbeitsministerium bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). Der Rückgang der geförderten Jobs von 140.000 Ende 2013 auf derzeit etwa 90.000 Beschäftigungsangebote ist jedoch laut Ministerium kein Hinweis für abnehmende Integrationsanstrengungen der Bundesregierung. Das neue Förderprogramm für 33.000 Langzeitarbeitslose wirke nicht kurzfristig, es solle aber dauerhaft wirken.

Programm mit 1,3 Milliarden Euro ausgestattet

Die Teilnehmerzahlen bauen sich nach Angaben des Ministeriums erst langsam auf. Danach lag im September die Zahl der integrierten Langzeitarbeitslosen bei 726, im Dezember bei knapp 2.300 Teilnehmern, also etwa dem Dreifachen. Bei diesem Programm, das im Mai anlief und bis 2020 mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro ausgestattet ist, wird laut Ministerium eine "nachhaltige Integration in qualitativ vergleichsweise hochwertige Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt versucht".

Im Mittelpunkt des Programms stehe die gezielte Ansprache von Arbeitgebern, die Betreuung der vermittelten Arbeitnehmer sowie ein degressiver Lohnkostenzuschuss. Insgesamt könnten bis zu 33.000 Teilnehmer gefördert werden. Die Grünen-Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer kritisierte, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) öffentlich "als Schutzpatronin der Langzeitarbeitslosen" auftrete, tatsächlich aber Langzeitarbeitslose sitzenlasse.