Grütters kündigt weitere Erforschung von Gurlitt-Kunstbeständen an

Grütters kündigt weitere Erforschung von Gurlitt-Kunstbeständen an
Von den rund 1.500 Kunstwerken, die bei dem Sammler Cornelius Gurlitt und in seinem Nachlass gefunden wurden, wurden bislang nur fünf zweifelsfrei als NS-Raubkunst identifiziert.

Berlin (epd)Weitere Verdachtsfälle müssten noch geklärt werden, sagte die Leiterin der "Taskforce Schwabinger Kunstfund", Ingeborg Berggren-Merkel, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des Abschlussberichts zu den rund zweijährigen Untersuchungen. Als NS-Raubkunst wurden demnach Werke von Liebermann, Matisse, Spitzweg, Menzel und Pissarro ermittelt.

1,9 Millionen für Taskforce

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kündigte eine Fortsetzung der Forschung an. Für das zunächst auf ein Jahr befristete Projekt würden eine Million Euro aus ihrem Haushalt bereitgestellt, sagte Grütters. Deutschland habe die Verpflichtung gegenüber den NS-Opfern, die Herkunft der Werke aufzuklären. Für die Arbeit der Taskforce hatten das Bundesland Bayern und der Bund zunächst rund 1,9 Millionen zur Verfügung gestellt.

Insgesamt wurden 499 der rund 1.260 Werke, die 2012 bei steuerstrafrechtlichen Ermittlungen in der Wohnung von Cornelius Gurlitt im Münchner Stadtteil Schwabing gefunden wurden, bei der Lost-Art-Datenbank als Verdachtsfälle für NS-Raubkunst gemeldet. Davon seien insgesamt elf Fälle abschließend aufgeklärt, hieß es. Weitere rund 240 Kunstwerke wurden später in einer weiteren Wohnung von Gurlitt in Salzburg gefunden. Der Kunstsammler starb 2014.