Berlin (epd)Mehr Personal für die Ausländerbehörde, ein neues Flüchtlingsamt, schrittweise Räumung von Sporthallen: Der Berliner Senat will bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise das Tempo erhöhen. Auf einer Klausursitzung vereinbarten die Koalitionspartner SPD und CDU dazu ein Maßnahmenpaket. Unter anderem solle ein neues Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten das bundesweit in die Schlagzeilen geratene Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) entlasten, kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag an.
162,5 Stellen zusätzlich
Zugleich bekommt das Lageso mit dem früheren Mc-Kinsey-Berater Sebastian Muschter eine neue Führungsspitze. Für den Aufbau des neuen Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten wurde Wolf Plesmann berufen. Der 50-jährige Verwaltungsfachmann war lange Jahre Referatsleiter im Bundeskanzleramt und zuletzt in der Führungsakademie der Bundeswehr tätig.
Um Asylanträge zügiger bearbeiten zu können, will der Senat die Ausländerbehörde mit zusätzlichen 162,5 Stellen personell aufstocken. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen sollen bisher genutzte Schulturnhallen schrittweise geräumt werden. Dafür soll in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhofs eine umfassende Infrastruktur für die Asylbewerber mit Kita, Schulen, Freizeit-, Kultur-, und Sportangeboten aufgebaut werden. "Die Lösung Tempelhof ist nicht optimal, aber wir müssen in diesen sauren Apfel beißen", sagte Müller. Für kleinere Flüchtlingseinrichtungen fänden sich kaum noch Betreiber.