Berlin (epd)Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch einen Gesetzentwurf, wonach es künftig nur noch einen Berufsabschluss geben soll. Alle Pflegeschülerinnen und -schüler sollen eine Ausbildungsvergütung bekommen. Bisher zahlen sie mancherorts noch Schulgeld. Außerdem soll ein Pflegestudium eingeführt werden.
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) versprechen sich von der Reform mehr Interesse an dem Beruf. In der Pflege fehlen überall in Deutschland Fachkräfte. Die generalistische Ausbildung eröffne Pflegekräften ein breiteres Berufsfeld, mehr Aufstiegsmöglichkeiten und eine bessere Bezahlung, erklärten Schwesig und Gröhe.
Einführung der neuen Ausbildung 2018
Die Auszubildenden können mit dem einheitlichen Abschluss im Krankenhaus, in der Altenpflege, bei ambulanten Pflegediensten sowie in der Kinderkrankenpflege arbeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre, für Pflegehelfer zwei Jahre. Voraussetzung ist mindestens eine zehnjährige Schulausbildung. Die Mehrausgaben für die Modernisierung der Pflegeausbildung belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 300 Millionen Euro pro Jahr.
Das Gesetz soll im Verlauf dieses Jahres verabschiedet werden, um den Ländern genügend Zeit zu geben, die Einführung der generalistischen Ausbildung 2018 vorzubereiten. Der Bundesrat muss der Reform zustimmen. Nach Angaben der beiden Ministerien werden in Deutschland pro Jahr rund 133.000 Fachkräfte in der Alten- und Kranken- sowie der Kinderkrankenpflege ausgebildet, für die eine Spezialausbildung notwendig ist.