Frankfurt a.M. (epd)Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben sich bestürzt über den Terroranschlag in Istanbul geäußert und den Angehörigen der deutschen Opfer ihre Anteilnahme bekundet. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erklärte am Dienstagabend, erneut seien unschuldige Menschen Opfer perfider Terroristen geworden. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich erschüttert. Sein Mitgefühl gehöre den Angehörigen, für die Verstorbenen werde er beten. "Ich bete auch darum, dass die Geißel des Terrors endlich aus unserer Wirklichkeit verschwindet", erklärte Marx.
Bedford-Strohm sagte, er sei entsetzt über die Tat. "Was in Istanbul passiert ist, unterstreicht, wie dringlich es ist, dass jetzt alle Länder gemeinsam gegen solchen menschenverachtenden Terrorismus vorgehen", betonte der bayeriche Landesbischof Bedford-Strohm, der an der Spitze der EKD die deutsche Protestanten repräsentiert.
Zehn Menschen getötet
Bei dem Selbstmordanschlag zwischen Blauer Moschee und Hagia Sophia wurden am Dienstag zehn Menschen getötet, darunter mindestens achte Deutsche. Der Anschlag, für den die türkische Regierung die Terrororganisation "Islamischer Staat" verantwortlich machte, galt einer Touristengruppe.
Die westfälische Präses Annette Kurschus versicherte in einem am Dienstagabend veröffentlichten Schreiben der evangelischen Pfarrerin in Istanbul, Ursula August, und der evangelischen Gemeinde ihre Solidarität für die Betreuung von Angehörigen der Opfer. "In den nächsten Tagen werden Sie viel Kraft brauchen, Angehörige, die aus Deutschland anreisen, zu betreuen und die Verletzten in den Krankenhäusern zu besuchen", schrieb Kurschus, die auch stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende ist. Die westfälische Pfarrerin Ursula August arbeitet seit 2011 im Auftrag der EKD in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde Istanbul. Vorher war sie Pfarrerin in Marl.