Berlin trauert um seinen ehemaligen Mitbewohner David Bowie

Berlin trauert um seinen ehemaligen Mitbewohner David Bowie
Der Tod des britischen Ausnahmemusikers David Bowie hat in seiner langjährigen Wahlheimat Berlin Trauer und Bestürzung ausgelöst.

Berlin, London (epd)Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) schrieb am Montagmorgen auf Facebook, Bowies Tod sei seit John Lennon der Verlust in der Musikwelt, der ihn am meisten bewege. "Am liebsten würde ich jetzt auf dem Weg zur Arbeit umkehren, mich zu Hause einschließen und seine Platten hören", fügte Berlins Kulturstaatssekretär hinzu.

Bowies Tod war am Montagmorgen bekanntgeworden. Wie es auf dem offiziellen Facebook-Account des Sängers hieß, starb der 69-Jährige am Sonntag im Kreis seiner Familie an Krebs. Bowie war mehr als 40 Jahre lang im Musikgeschäft tätig. Zu seinem 69. Geburtstag am 8. Januar war sein Album "Blackstar" erschienen.

Von der Stadt beeinflusst

Bowies West-Berliner Jahre von 1976 bis 1978 - als er mit Iggy Pop in der Hauptstraße 155 im Stadtteil Schöneberg wohnte - gehören zu seinen produktivsten. Die drei Alben "Low", "Lodger" und "Heroes" wurden von der Stadt und ihrer subkulturellen Szene beeinflusst und entstanden zum Teil in den Hansa-Studios am Potsdamer Platz. In Berlin drehte der Avantgardekünstler, der als David Robert Jones auf die Welt kam, auch den Kinofilm "Schöner Gigolo, armer Gigolo" mit Marlene Dietrich.

2013 veröffentlichte der Musiker zu seinem 66. Geburtstag ein neues Album. "The Next Day" landete in vielen Ländern auf Platz eins der Charts. In seiner ersten Single nach mehr als zehn Jahren, dem melancholischen "Where Are We Now?", besingt Bowie seine Berlin-Zeit und erwähnt unter anderem das KaDeWe, die Bösebrücke an der Bornholmerstraße, die Nürnberger Straße.