«Tagesspiegel»: 637 Verletzte durch rechte Attacken

epd-bild/Christian Ditsch
Rechtsextreme Ausschreitungen vor einem Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau im August 2015.
«Tagesspiegel»: 637 Verletzte durch rechte Attacken
Rechte Kriminalität nehme mit enormer Geschwindigkeit zu: Durch Angriffe von rechtsgerichteten Tätern sind nach neuen «Tagesspiegel»-Informationen im vergangenen Jahr mindestens 637 Menschen verletzt worden.

Berlin (epd)Von Januar bis einschließlich November 2015 seien 846 Gewalttaten gezählt worden, schreibt der "Tagesspiegel" in seiner Samstagsausgabe. Insgesamt nehme rechte Kriminalität in Deutschland weiter mit enormer Geschwindigkeit zu, heißt es unter Berufung auf Antworten der Bundesregierung auf monatliche Anfragen der Linken-Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, die jetzt auch für November 2015 vorliegen.

6.615 Tatverdächtige ermittelt

Bis November hat die Polizei demnach 12.650 Delikte von Neonazis und anderen Rechten festgestellt. Ermittelt wurden 6.615 Tatverdächtige. Die Polizei habe davon 183 vorläufig festgenommen. In 17 Fällen gingen mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft, schreibt die Zeitung weiter und fügte hinzu: Die Bilanz der elf Monate werde sich noch verschlimmern, da die Polizei erfahrungsgemäß viele Straftaten nachmelde.

Massiv zugenommen hätten vor allem rechte Gewaltdelikte. Die von Januar bis November 2015 registrierten 846 Angriffe bedeuteten eine Zunahme von 40 Prozent gegenüber 2014. Insgesamt 548 und damit die meisten rechten Gewaltdelikte von Januar bis November 2015 seien "fremdenfeindlich" motiviert gewesen und hätten sich also gegen Flüchtlinge und andere Migranten gerichtet.