Wildbad Kreuth (epd)Zu einer spürbaren Reduzierung der Flüchtlingszahlen werde man kommen, indem man bei den Fluchtursachen ansetze, sagte Angela Merkel (CDU) zum Auftakt ihres Besuchs bei der Schwesterpartei am Mittwoch. Zudem müssten abgelehnte Asylbewerber konsequenter zurückgeführt werden. Die CSU hatte sich zuvor erneut für die Festlegung einer Asylobergrenze ausgesprochen, die Merkel für nicht realisierbar hält.
"Es gibt einige unterschiedliche Positionen. Das wird sich auch heute in der Diskussion wahrscheinlich nicht ändern", sagte Merkel. CDU und CSU hätten aber weit mehr gemeinsame Positionen, betonte sie. Ihr Besuch der Klausurtagung ist ein Novum: Noch kein Bundeskanzler war zuvor als Gast beim traditionellen Treffen der CSU.
Beim CDU-Parteitag durchgesetzt
Die Chefin der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, sagte, es gebe viel Diskussionsstoff "gerade auch mit der Bundeskanzlerin". Deutschland stehe vor vielen Herausforderungen, die sich aus den Krisen und Kriegen in vielen Teilen der Welt ergäben. Zudem sei es Aufgabe der Politik, die derzeit gute wirtschaftliche Entwicklung nicht zu bremsen.
Der unionsinterne Streit um eine Asyl-Obergrenze war vor einigen Tagen wieder entflammt. CSU-Parteichef Horst Seehofer nannte als Grenze 200.000 Flüchtlinge - das wäre ein Fünftel derjenigen, die im vergangenen Jahr Deutschland erreicht haben. Merkel hatte sich stets gegen eine Obergrenze ausgesprochen. Beim CDU-Parteitag im Dezember setzte sie diese Haltung durch.