Köln (epd)Durch eine verkürzte Darstellung in einigen Medien sei teilweise der Eindruck entstanden, ihre Präventionsinitiativen würden sich nur auf Verhaltenstipps für Frauen beziehen, erklärte Reker am Mittwoch in Köln: "Davon kann keine Rede sein." Vorrang habe, dass nach den massiven Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht am Hauptbahnhof die Sicherheit auf den Kölner Straßen und Plätzen verbessert werde.
"Wir brauchen keine Verhaltensregeln für Frauen"
In sozialen Netzwerken hatte Reker unter dem Hashtag #einearmlaenge viel Kritik und Spott für ihre Empfehlung geerntet, Frauen sollten zum Schutz vor Übergriffen bei Großveranstaltungen eine Armlänge Abstand zu Fremden halten. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) schrieb am Mittwoch auf Twitter: "Von Verhaltenstipps für Frauen wie #einearmlaenge halte ich rein gar nichts." Das Bundesfamilienministerium twitterte: "Wir brauchen keine Verhaltensregeln für Frauen. Die Täter müssen ihr Verhalten ändern!" Ministerin Manuela Schwesig (SPD) sagte am Mittwoch: "Die Zeiten, wo wir Frauen uns nicht frei bewegen dürfen, sind vorbei."
Der Blogger und ehemalige Piratenpartei-Politiker Christopher Lauer schrieb: "Mann so: 'Eigentlich wollte ich diese Frau ausrauben und belästigen, aber Mist! Sie ist #eineArmlänge entfernt!'" Reker erklärte, sie habe lediglich auf die gezielte Nachfrage einer Journalistin hin auf das in Köln seit Jahren vorhandene Präventions- und Beratungsangebot hingewiesen. "Wenn das missverständlich rübergekommen ist, bedaure ich das."