Köln (epd)Es gebe keine Tatverdächtigen, sagte Albers am Dienstag in Köln. Polizisten vor Ort hätten lediglich beobachtet, dass es sich bei den Gruppen auf dem Bahnhofsvorplatz überwiegend um junge Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gehandelt habe, die aus dem "nordafrikanisch-arabischen Raum" stammen. Das stimme mit Aussagen der Opfer überein.
Mehrere hundert Männer hatten in kleineren Gruppen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof offenbar vor allem Frauen umringt, bedrängt und zum Teil massiv sexuell belästigt und bestohlen. Die Zahl der Strafanzeigen stieg am Dienstag auf 90. Albers rechnet mit weiteren Anzeigen und forderte Opfer erneut auf, sich bei der Polizei zu melden.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) betonte, es sei "absolut unzulässig", Flüchtlinge mit der Tat in Verbindung zu bringen. "Es gibt keinen Hinweis, dass es sich um Menschen handelt, die hier in Köln Unterkunft als Flüchtlinge bezogen haben", sagte sie nach einem Gespräch von Vertretern der Stadt mit der Polizei.
Mobile Videoüberwachung geplant
Die Kölner Polizei will bei den bevorstehenden Karnevalsfeiern stärkere Präsenz auf den Straßen zeigen und plant darüber hinaus temporäre mobile Videoüberwachungen. Reker und Albers betonten, es müsse alles getan werden, dass sich Vorfälle wie zum Jahreswechsel nicht wiederholten. Reker sagte, Köln werde sich das Feiern des Karnevals nicht nehmen lassen.