München (epd)Sicherheit lasse sich nicht mit Gewalt herstellen, sagte Schwan dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vielmehr müssten die Wurzeln des Terrorismus verstanden und angegangen werden. Das könnte "eine Dynamik zu mehr Polizei mit Maschinenpistolen verhindern".
Gegen Ängste wegen der hohen Flüchtlingszahlen helfe am besten die konkrete menschliche Begegnung, sagte Schwan. In dem Moment, wo skeptische Bürger auf Flüchtlinge, auf Familien und Kinder, treffen, entstünden ganz andere "emotionale Dispositionen". Dann könnten auch Argumente wieder auf fruchtbaren Boden fallen. Für die Integration von Flüchtlingen seien vor allem eine Perspektive und Bildung nötig.
Jeder Fünfte abgehängt
In Deutschland seien 20 Prozent der Menschen, "insbesondere aus der Migrantenbevölkerung", abgehängt und hätten "ganz schlechte" Bildungschancen, beklagte die frühere Präsidentin der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder). Es sei durchaus denkbar, dass dadurch eine Perspektivlosigkeit entstehen könne, "die zu schlimmen Handlungen führt", mahnte Schwan, die zwei Mal für die SPD für das Bundespräsidenten-Amt kandidiert hatte.