Frankfurt a.M., Valencia (epd)Daran nehmen bis 1. Januar Zehntausende Jugendliche aus ganz Europa teil. Auf dem Programm stehen tägliche Gebete sowie Begegnungen mit den gastgebenden Kirchengemeinden. Grußbotschaften an die Teilnehmer sandten Papst Franziskus, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., Generalsekretär Olav Fykse Tveit vom Weltkirchenrat, der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und EU-Ratspräsident Donald Tusk.
Neuen Mut schöpfen
Das Europäische Jugendtreffen soll angesichts der weltweiten Konflikte ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung sein, teilte die Bruderschaft mit. Die jungen Leute sollen dabei einen Sinn für das Leben finden und neuen Mut schöpfen, um im Alltag zu Hause Verantwortung zu übernehmen. Seit 1978 organisieren die Brüder der Kommunität von Taizé die Jugendtreffen, die jeweils nach Weihnachten stattfinden. Zum Jahreswechsel 2013/2014 pilgerten mehr als 20.000 Teilnehmer nach Straßburg. Im vergangenen Jahr war Prag Gastgeber.
Nach der Ankunft in Valencia wurden die Jugendlichen mit Unterstützung von 950 Freiwilligen in Gastfamilien und Kirchengemeinden empfangen. Am Abend wollte Bruder Alois den Angaben zufolge nach seiner ersten Meditation über seinen Besuch im syrischen Homs berichten, wo er Weihnachten mit den Opfern des Bürgerkriegs verbracht hatte. Der Württemberger Alois Löser ist seit 2005 Prior der Kommunität von Taizé.
Brüder aus 25 Ländern
Bekanntgeworden ist Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind. Auch in Gebet und Stille sollen die Quellen des christlichen Glaubens erfahren werden. Die ökumenische Bruderschaft wurde von dem Schweizer Roger Schutz (1915-2005) gegründet. Der Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny im französischen Burgund zurück.
Derzeit leben in der "Communauté de Taizé" mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit. Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet.