Genf (epd)Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mitteilte, kamen die meisten der 1.005.504 Asylbewerber aus Syrien, Afrika und Südostasien. Die Zahl entspricht dem stärksten Migrationsstrom in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten Flüchtlinge kamen in Griechenland an. Mindestens 3.724 Menschen starben in diesem Jahr beim Versuch, Europa zu erreichen.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerk UNHCR überquerten mehr als 972.000 Männer, Frauen und Kinder auf Schlepperbooten das Mittelmeer. Etwa 34.000 Flüchtinge seien via Türkei über den Landweg nach Griechenland und Bulgarien gekommen. Insgesamt kamen laut IOM mehr als 800.000 Menschen in Griechenland an, davon 97 Prozent über die riskante See-Route. Die Hälfte der Flüchtlinge, die Europa erreichten, stammt den Angaben zufolge aus dem Bürgerkriegsland Syrien.
Den Verfolgten helfen
Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, rief die Europäer dazu auf, den Verfolgten und Migranten zu helfen. Das Leben und die Rechte der Flüchtlinge müssten geschützt werden, forderte er. Guterres warnte zugleich vor einem weiteren Erstarken der Fremdenfeindlichkeit in Europa.
Auch IOM-Generaldirektor William Lacy Swing appellierte an die Hilfsbereitschaft der Europaer. "Migration ist unvermeidbar, notwendig und wünschenswert", sagte er: "Es ist aber nicht genug, die Ankommenden zu zählen, wir müssen auch handeln." Einwanderung müsse legal, gefahrlos und sicher sein für die Migranten und für die Länder, die sie aufnehmen.
In Deutschland waren offiziellen Angaben aus Bayern zufolge bereits vor zwei Wochen eine Million Flüchtlinge registriert worden. Hier wurden auch Asylbewerber aus den Balkan-Staaten mitgezählt.