Staatsanwalt fordert Haftstrafe für Neonazi wegen KZ-Tattoo

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Justitia.
Staatsanwalt fordert Haftstrafe für Neonazi wegen KZ-Tattoo
Im Prozess gegen einen NPD-Funktionär aus Brandenburg wegen eines KZ-Tattoos hat die Staatsanwaltschaft zehn Monate Haft ohne Bewährung gefordert.

Oranienburg (epd)Der Angeklagte, der 27-jährige Marcel Zech, der für die rechtsextreme Partei unter anderem im Kreistag Barnim sitzt, sei ein Überzeugungstäter und habe die Grundwerte der Verfassung mit Füßen getreten, sagte Staatsanwalt Torsten Lowitsch am Dienstag in seinem Plädoyer vor dem Amtsgericht Oranienburg. Zech ist wegen Volksverhetzung angeklagt, weil er seine Tätowierungen vor einigen Wochen öffentlich in einem Schwimmbad gezeigt hat.

Tätowierungen auf dem Rücken

Zech trägt die Tätowierungen auf dem Rücken kurz oberhalb des Hosenbunds. Sie zeigen die Silhouette des KZ Auschwitz-Birkenau und den Spruch "Jedem das Seine" vom Eingang des KZ Buchenwald. Der gebürtige Sachse aus Löbau ist bereits wegen verschiedener Straftaten, darunter Körperverletzung, Amtsanmaßung und Fahren ohne Führerschein vorbestraft.

Zech läst sich von dem rechtsextremen Szeneanwalt Wolfram Nahrath vertreten, der unter anderem die 1994 verbotene Wiking-Jugend leitete und auch Anwalt des im Münchner NSU-Prozess angeklagten Neonazis Ralf Wohlleben ist.