NS-Gedenkstätte Sandbostel wird erweitert

epd-bild / Dieter Sell
Baracken auf dem Gelände des ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers im niedersächsischen Sandbostel.
NS-Gedenkstätte Sandbostel wird erweitert
Die Gedenkstätte des ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers Sandbostel im Landkreis Rotenburg wird erweitert.

Rotenburg, Wümme (epd)Der Kreistag der Region stimmte am Freitag mit großer Mehrheit dem Ankauf eines 15.000 Quadratmeter großen Grundstückes zu, das im Eingangsbereich der Gedenkstätte liegt und bisher einem Privatmann gehört. Um den Kauf umzusetzen, erhält die Stiftung der Gedenkstätte 60.000 Euro aus dem Kreisetat.

Stark verfallene Gebäude

Über den Ankauf wurde über Jahre kontrovers diskutiert. Auf dem sogenannten Edelmann-Gelände stehen unter anderem vier Steinbaracken aus den Jahren 1939 und 1940. Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann sagte dem epd, die Gebäude seien in Teilen stark verfallen, ihre Sicherung dringend nötig. Dies soll unter anderem mit Geldern der Reemtsma-Stiftung geschehen.

Hunger und Krankheiten

Sandbostel zählte zu den ersten von etwa 140 Kriegsgefangenenlagern, die im Deutschen Reich aufgebaut wurden. Vergangenes Jahr kamen den Angaben zufolge mehr als 12.000 Besucher in die Gedenkstätte Bis zur Befreiung durch britische Soldaten am 29. April 1945 waren in Sandbostel mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt interniert. Tausende Menschen starben an Hunger und Krankheiten. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt.