Berlin (epd)Aufgrund der besonders seit August gestiegenen Zugangszahlen liege "die Zahl höher als bisher vorhergesagt", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Montag in Berlin. Seinen Angaben zufolge reichten bis Ende November rund 425.000 Menschen einen Asylantrag ein. 965.000 Asylsuchende seien bis Ende November über das Erfassungssystem der Länder registriert worden.
Die konkrete Zahl in diesem Jahr angekommener Flüchtlinge konnte de Maizière nicht benennen. Die Zahl der Asylantragsteller liegt niedriger als die tatsächliche Zahl Asylsuchender, weil oft viel Zeit bis zum Stellen des Antrags vergeht. Die Zahl der mehr als 950.000 Registrierten sei dagegen zu hoch, weil es bislang nicht möglich sei, Doppelregistrierungen zu erfassen oder Fälle, in denen Flüchtlinge in andere Länder weitergereist sind. Wie viele dies betreffe, könne er nicht sagen, erläuterte de Maizière.
Prognose gegen Kritik verteidigt
Der Innenminister hatte im Sommer die Prognose von 800.000 Flüchtlingen öffentlich vorgestellt und sie wiederholt gegen Kritik vor allem aus den Bundesländern verteidigt. Die Länder gehen bereits seit längerem davon aus, dass die Schätzung durch die tatsächlichen Zahlen übertroffen wird.
Seit den vergangenen Tagen geht die Zahl neu ankommender Flüchtlinge de Maizière zufolge allerdings zurück. Über das Wochenende seien am Tag 2.000 bis 3.000 statt zuvor 8.000 bis 10.000 neue Asylsuchende gekommen. Die Gründe dafür seien nicht eindeutig, räumte er ein. Ein Grund sei sicherlich das Wetter, das verhindere, dass sich Menschen auf den gefährlichen Weg über das Meer machten.