Genf (epd)Zwei Jahre nach Beginn des Bürgerkrieges im Südsudan sind etwa 2,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon versuchen die meisten, gut 1,65 Millionen, sich innerhalb des Landes in Sicherheit zu bringen, wie der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Adrian Edwards, am Freitag in Genf erklärte. Rund 650.000 Südsudanesen seien vor den Kämpfen zwischen den Truppen von Präsident Salva Kiir und Rebellen um Ex-Präsident Riek Machar in die Nachbarländer geflohen.
Da der Mitte Dezember 2013 ausgebrochene Konflikt trotz einer vereinbarten Waffenruhe andauere, sei mit weiteren Fluchtbewegungen zu rechnen, sagte Edwards. Beide Parteien verüben nach UN-Angaben Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung. Zudem droht im Südsudan eine dramatische Hungerkrise, unter anderem, weil die Felder wegen der Gewalt nicht bestellt werden können. Etwa vier Millionen der rund elf Millionen Südsudanesen haben nach UN-Angaben nicht genug zu essen.
Friedensabkommen im August
Bislang nahm Äthiopien etwa 226.000 Vertriebene aus dem Südsudan auf, knapp 200.000 flohen laut UNHCR in den Sudan, 172.000 nach Uganda und rund 50.000 nach Kenia. Der Südsudan beherbergt wiederum fast 270.000 Menschen aus den Konfliktgebieten im Sudan. Der Südsudan wurde erst 2011 vom Sudan unabhängig. Trotz reicher Erdölvorkommen ist der junge Staat eines der ärmsten Länder der Welt.
Im August hatten sich die Rivalen Kiir und Machar auf ein Friedensabkommen geeinigt, beide stellen jedoch Teile davon in Frage. Über eine Umsetzung herrscht keine Einigkeit.