Berlin (epd)Es dürften keine falschen Hoffnungen geweckt werden, "dass man aus wirtschaftlichen Gründen jetzt Afghanistan verlassen kann und nach Deutschland gehen kann. Das ist keine legale Migration", sagte Angela Merkel am Mittwoch nach einem Treffen mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani in Berlin. Wer aus solchen Motiven Afghanistan verlasse, der müsse mit einer Rückführung rechnen, betonte Merkel.
Stattdessen brauche es "legale Zukunftschancen" in dem Land am Hindukusch, sagte die CDU-Politikerin weiter. Die junge Generation dürfe dem Land nicht verloren gehen. Dafür werde Deutschland seine Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan intensivieren. In weiteren bilateralen Gesprächen solle dazu am Donnerstag unter anderem mit Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) geklärt werden, welche Unterstützung in Afghanistan am dringendsten benötigt werde.
Beschäftigungsverhältnisse gebraucht
Ghani sagte, die drängendsten Probleme seines Landes seien Armut und Unsicherheit. Die Wirtschaft werde durch Drogenhandel oder den Handel mit Kulturschätzen kriminalisiert. Gebraucht würden jedoch dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse, um jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Die deutsche Hilfe werde dazu ausdrücklich begrüßt.