New York, Genf (epd)Die Kriegsparteien bekämpften sich trotz des vereinbarten Waffenstillstandes, erklärte Ban in einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat vom Mittwoch (Ortszeit) in New York. Es bestehe die Gefahr einer massiven Ausbreitung der Gewalt und massenhafter Lynchjustiz. Seit Ende 2013 bekriegen sich die Truppen von Präsident Salva Kiir und die Rebellen um Ex-Vizepräsident Riek Machar.
Neue Gewalt begünstigt
Die Verbrechen, die seit Beginn der Bürgerkriegs verübt würden, und der Kollaps der staatlichen Ordnung hätten ein Klima geschaffen, das Racheakte und neue Gewalt begünstige, erklärte Ban. Auch sexuelle Gewalt sei weit verbreitet. Rebellen und Soldaten seien für Vergewaltigungen, Gruppenvergewaltigungen, sexuelle Sklaverei, erzwungene Abtreibungen und die Verstümmelung von Frauen schuldig.
Ban verlangte, der Sicherheitsrat solle die UN-Mission im Südsudan (Unmiss) um 1.100 Soldaten und Polizisten aufstocken, um die Zivilisten besser schützen zu können. Derzeit verfügt der Blauhelmeinsatz über eine Sollstärke von 13.800 Soldaten und Polizisten. Etwa 2,2 Millionen Südsudanesen sind laut UN auf der Flucht, knapp die Hälfte der Bevölkerung hungert.
Keine Einigkeit
Im August einigten sich Kiir und Machar auf ein Friedensabkommen, stellen jedoch Teile davon in Frage. Über eine Umsetzung herrscht keine Einigkeit. Der Südsudan ist erst seit 2011 vom Sudan unabhängig und ist mit seinen elf Millionen Einwohnern trotz reicher Ölvorkommen eines der ärmsten Länder der Welt.