Berlin (epd)An vielen Haltestellen gebe es keine ausreichenden Informationen zu Liniennetz- oder Umgebungsplänen, sagte der Projektleiter der Untersuchung, Gregor Kolbe, am Mittwoch in Berlin. Auch in den Fahrzeugen fehlten häufig Liniennetzpläne, Anzeigen oder Durchsagen zu Umsteige- und Anschlussmöglichkeiten. Fast alle Untersuchungsgebiete böten allerdings per Internet und App gute bis sehr gute Vorab-Informationen an.
Nicht als Konkurrenz sehen
Ein weiteres großes Defizit sei die Verknüpfung des Öffentlichen Nahverkehrs mit anderen Verkehrsmitteln. Dazu zählten fehlende Fahrradständer an Haltestellen, mangelnde Informationen zur Radmitnahme in Bus und Bahn oder Umstiegsmöglichkeiten zu Carsharing-Anbietern. Die einzelnen Verkehrsträger sollten sich nicht mehr als Konkurrenz sehen, sondern vielmehr ergänzen, sagte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak. Mit der Möglichkeit eines einfachen Wechsels zwischen den Verkehrsmitteln steige die Attraktivität des ganzen Umweltverbundes.
Getestet wurden modellhaft die beiden Großstädte Köln und Hannover, die Mittelstädte Bamberg und Lutherstadt Wittenberg sowie die zwei Landkreise Meißen (Sachsen) und Vogelsbergkreis (Hessen). Während der Nahverkehr in Köln, Hannover, Meißen und im Vogelsbergkreis vom VCD die Gesamtnote "Befriedigend" bekam, reichte es bei Bamberg und Wittenberg nur für ein "Ausreichend".